OSA-Fachtagung am 24. Januar 2019

Bundesweite Fachtagung "OSA – und was dann? Die Nutzbarmachung von Online-Self-Assessments für die Studieneingangsphase"

 

Am 24. Januar 2019 fand eine bundesweite Fachtagung zum Thema „OSA – und was dann? Die Nutzbarmachung von Online-Self-Assessments für die Studieneingangsphase“ an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz statt. Die inhaltliche Gestaltung und Organisation der Tagung übernahm das Carl-Zeiss-Stiftung Kolleg (CZSK) gemeinsam mit dem SPITZE-Projekt der Universität Koblenz-Landau und dem Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz. Das CZSK wird durch die Carl-Zeiss-Stiftung gefördert und ist an den Hochschulevaluierungsverbund e.V. angeschlossen. Ziel des CZSK ist es, die Hochschulen in Rheinland-Pfalz dabei zu unterstützen, in MINT-Studiengängen einen Beitrag zur Attraktivität und Qualität zu leisten und die Hochschullehre zu verbessern. Hierzu werden Good-Practice-Maßnahmen einzelner Hochschulen auf andere Fächer oder Hochschulen übertragen.

Die Fachtagung stellt den Abschluss der CZSK-Transferprojektförderlinie „Diagnose und Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen in der Studieneingangsphase der MINT-Fächer“ dar. Sie rückte die Nutzbarmachung von Online-Self-Assessments (OSA) durch die Hochschulen zur Verbesserung der Studieneingangsphase in MINT-Fächern in den Vordergrund. Zentrales Ziel dieser Fachtagung war es, verschiedene Nutzungsmöglichkeiten von OSA sowie Chancen und Risiken in verschiedenen Anwendungsfeldern zu diskutieren und zu reflektieren. Darüber hinaus gab es Raum für Good-Practice-Umsetzungsbeispiele an verschiedenen Hochschulen.

 

 

Hintergrund

Online-Self-Assessments (OSA) haben sich seit der letzten Dekade als wichtige Ergänzung zu anderen Studienorientierungs- und Beratungsangeboten an Hochschulen im deutschsprachigen Raum etabliert. OSA informieren Studieninteressierte über die Anforderungen, Inhalte und den Aufbau von Studiengängen, tragen zur Korrektur von falschen Erwartungen über diese bei und fördern die Selbstreflexion hinsichtlich der persönlichen Passung der Studieninteressierten zu einem Studienfach, meist durch Eignungs- und Neigungsrückmeldungen zu anforderungsanalytisch festgelegten Leistungs- und Persönlichkeitsbereichen. Durch die Bearbeitung von OSA sollen spätere Enttäuschungen über das Studienfach vermieden und langfristig Studienabbrüchen vorgebeugt werden. In Evaluationsstudien konnte gezeigt werden, dass OSA-Teilnahme bei Studieninteressierten die Informiertheit verbessert, die Studienwahlunsicherheit verringert und zu realistischeren Erwartungen über ein Studienfach führt.

Neben den skizzierten Funktionen von OSA für die Studieninteressierten übernehmen OSA mehrere Funktionen für die Hochschulen. Hierzu zählt das strategische Bindungsmanagement (OSA als Erstkontakt mit der Hochschule), die Ergänzung und Erweiterung der Studienberatung sowie die Profilierung der Fachbereiche und Fächer durch Darstellung ihres Studienangebots. Ein weiterer Aspekt ist die Einbindung von OSA in die Auswahl passender Studierender (Selektionsfunktion), die an einzelnen Hochschulen für sehr stark angefragte Studiengänge eingesetzt wird. An einzelnen Hochschulen werden OSA als internes Steuerungsinstrument zur Verbesserung der Lehre eingesetzt. Beispielsweise können im Rahmen von OSA diagnostizierte Defizite als Anlass zur Empfehlung spezifischer Förderangebote der Hochschule genutzt werden bzw. mit Online-Qualifikationsangeboten verknüpft werden. Somit soll die Entwicklung des Studieninteressierten unterstützt und dessen Passung zum Studienfach erhöht werden (Kompensations- / Entwicklungsfunktion). Diese Verzahnung von Information, Beratung, Orientierung und Nachqualifizierung kann zur Homogenisierung von Vorwissen bei Studieninteressierten oder Studierenden in der Studieneingangsphase und somit zum Diversity Management der Hochschule beitragen. Dieser Ansatz ist bislang in der OSA-Landschaft schwach ausgeprägt und kann als Entwicklungsfeld bezeichnet werden.

 

Teilnehmerkreis

Die Veranstaltung adressierte primär

  • Akteure der Online-Self-Assessment-Landschaft,
  • Personen, die in unterschiedlicher Weise Schnittstellen zur Verbesserung von Studium und Lehre in der Studieneingangsphase aufweisen, bspw. aus dem Bereich der Studienberatung, der Hochschulentwicklung und des Studiengangmanagements
  • Anbieter und Gestalter von Propädeutika, Vorkursen sowie Fördermaßnahmen in der Studieneingangsphase
  • Steuerungsakteure auf unterschiedlichen Ebenen (Hochschulpolitik, Hochschulleitung, Fachbereichsleitung) und
  • Lehrende.