In der Studieneingangsphase stehen die Hochschulen vor der Herausforderung, Studieninteressierten bzw. Studienanfängern mit unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen einen erfolgreichen Studienstart zu ermöglichen. Ziel ist es, Anschlussfähigkeit an das Hochschulsystem herzustellen und somit frühe Enttäuschungen, Überforderungen und daraus folgende Studienabbrüche zu vermeiden. Viele Hochschulen stellen daher Studieninteressierten und/oder Studienanfänger/innen Angebote zur Kompensation von fachlichen oder überfachlichen Wissenslücken zur Verfügung. Sinnvoll erscheint es dabei, der Empfehlung kompensatorischer Angebote eine Diagnose von etwaigen Kompetenzdefiziten vorzuschalten, um die Angebote an den individuellen Bedarfen ausrichten zu können und so der Diversität der Studieninteressierten und der Studienanfänger/innen gerecht zu werden.
Die Diagnostik von Eingangskompetenzen zielt auf den Abgleich von individuellen Vorwissensständen und Kompetenzen mit den Anforderungen einzelner Studiengänge oder Fächer ab. Die Kompetenzdiagnostik bei Studieninteressierten oder Studienanfängern hat zwei zentrale Funktionen: Sie hilft die Eingangskompetenzen zu identifizieren und die Lehre mit bedarfsorientierten und/oder individualisierten Förderangeboten zur Kompensation von Defiziten zu ergänzen und es erfolgt eine Leistungsrückmeldung an die Studieninteressierten/Studienanfänger/innen, um die Selbstreflexion im Hinblick auf bereits vorhandene oder fehlende Kompetenzen anzuregen und damit die Bereitschaft zur Teilnahme an Förderangeboten zu erhöhen. Die Umsetzung von Kompetenzmessungen kann beispielsweise mithilfe von sogenannten Online Self-Assessments (OSA) erfolgen.